Die Symbole der Europäischen Union und der Vereinten Nationen
- Die Flagge der Union stellt einen Kreis von zwölf goldenen - Die Hymne der Union entstammt der „Ode an die Freude“ aus - Der Leitspruch der Union lautet: „In Vielfalt geeint“. - Die Währung der Union ist der Euro. - Der Europatag wird in der gesamten Union am 9. Mai gefeiert. „Besonders enttäuschend ist es, dass die
europäischen Symbole, nicht zuletzt die Flagge und die Hymne, aus dem Vertrag gestrichen werden sollen. Wir haben es im Europäischen Parlament sehr begrüßt, dass der neue Präsident Frankreichs
bei seinem offiziellen Portrait nicht nur die Flagge Frankreichs, sondern auch die Flagge der Europäischen Union als symbolhaften Ausdruck der Gegenwart und Zukunft Frankreichs gewählt hat. Bei
meinem Besuch im israelischen Parlament, der Knesset, wurde ich kürzlich mit der Europahymne begrüßt. Es war ein politisch eindruckvolles Bekenntnis der Gastgeber, sowie für mich ein bewegendes
Erlebnis. Wie wollen wir das Gefühl der Menschen, in der Europäischen Union als Gemeinschaft zusammen zu gehören, stärken, wenn wir uns nicht zu unseren Symbolen bekennen, die diese Gemeinschaft
zum Ausdruck bringen?“ Ihre wechselvolle Geschichte legt nahe, dass die „normative Kraft ihrer faktischen Verwendung“ ihr Überleben sichern wird. Es ist sogar anzunehmen, dass man zu gegebenem Zeitpunkt den europäischen Symbolen wieder offiziellen Status geben wird. Mit 1. Mai 2004, dem Datum der Erweiterung der Europäischen Union um zehn Staaten umfasst das vereinte Europa nunmehr 25 Staaten mit insgesamt rund 450 Millionen Einwohnern. Gerade die neuen Mitglieder der Union haben im letzten Jahrhundert eine wechselvolle und oft tragische Geschichte erlebt. Aus Monarchien wurden demokratische Republiken, danach wurden die Menschen durch faschistische, nationalsozialistische und kommunistische Regime beherrscht - die meisten der Beitrittsländer durchliefen praktisch alle Staats- und Gesellschaftssysteme, die die Zeitgeschichte kennt. Damit änderte sich auch immer wieder ihre politische Symbolik: Flagge, Wappen und Staatshymne, aber auch Briefmarken, Banknoten und Münzen, machten in der Regel jeden Systemwechsel mit. Seit dem Zusammenbruch der kommunistischen Herrschaft sind nun auch die neuen Mitgliedsstaaten Europas wieder parlamentarische Demokratien. Jetzt zeigen sie neben ihren traditionellen Nationalfarben die blaue Europaflagge, auf die sie so lange mit so großer Hoffnung geblickt haben. Anlässlich dieser historischen Vorgänge scheint es angebracht, die Entwicklung der Symbole des vereinten Europa und deren heraldische und vexillologische Besonderheiten zu beleuchten und sie mit der Symbolik der Vereinten Nationen zu vergleichen. Am
Anfang des vereinten Europa stand die Paneuropabewegung
Der Paneuropa-Gedanke geht auf den pazifistischen Schriftsteller und
Politiker Richard Nikolaus Graf Coudenhove-Kalergi (1894-1972)
zurück. Mit dem Buch "Paneuropa" gründete dieser 1923 in Wien
die Paneuropa-Union, deren Zentralbüro sich bis 1938 in der österreichischen
Hauptstadt befand. In seiner zusammenfassenden Darstellung der Geschichte der
Paneuropa-Bewegung beschreibt ihr Gründer selbst die Überlegungen,
die zum Paneuropa-Emblem geführt haben:
à Richard Coudenhove-Kalergi, Die Wiedervereinigung Europas, Herold, Wien, 1964, 28
Manche Beobachter weisen auch darauf hin, dass Coudenhove-Kalergis Mutter Japanerin war und es daher nicht ganz auszuschließen ist, dass die rote Sonnenscheibe, das Symbol Japans, bei der Auswahl des Paneuropa-Zeichens - bewusst oder unterbewusst - mitwirkte. Jedenfalls ist die Sonnenscheibe – ob in Gold oder Rot – eines der stärksten Ursymbole, wenn nicht überhaupt das psychologisch stärkste aller politischen Zeichen. In Weiß auf Rot lag dieses „Zentralsymbol“, wie wir wissen, auch der Hakenkreuzfahne zugrunde. Erst jüngst hat der Wiener Symbolforscher DDr. Werner Weißmann in seiner ersten Dissertation den empirischen Beweis erbracht: von 38 im Abendland gebräuchlichen Symbolen, auf Wirksamkeit und Sympathie an Hand einer Skala von 0 bis 10 getestet, erzielte die Sonne einsame Spitzenwerte von 9,0 Punkten und darüber. à
Werner Weißmann , Sonne,
Gral, Dämonen ... Bedeutende
abendländische
Symbole in
Coudenhove-Kalergi, der unermüdliche Vorkämpfer einer Union Europas in Frieden und Freiheit, hatte vor allem die drohende Gefahr eines zweiten
Weltkriegs vor Augen, als er am 1. Mai 1924 ein "Europäisches Manifest"
veröffentlichte, dessen beschwörender Text gegen Ende folgende Sätze enthielt:
"Im Zeichen des SONNENKREUZES, das die Sonne der AUFKLÄRUNG verbindet mit dem Roten Kreuze internationaler MENSCHLICHKEIT - wird der paneuropäische Gedanke siegen über alle Beschränktheit und Unmenschlichkeit chauvinistischer Zerstörungspolitik. In diesem Zeichen wird das NEUE EUROPA wachsen, zu dem sich heute schon die besten Europäer bekennen." à Coudenhove-Kalergi, a.a.O., 80 In einer anderen Betrachtung über eine mögliche tiefere Bedeutung des Paneuropa-Emblems kommt Maria Schild zu dem Schluss, dass sich in der Scheibe mit dem aufgelegten Kreuz das Gründungsritual der römischen URBS widerspiegele: CARDO, der Nord-Süd-Straßenzug, und DECUMANUS, der Ost-West-Straßenzug, kreuzen einander im MUNDUS, einer rituellen Opfergrube im geometrischen Stadtmittelpunkt. Stadtmauer und Stadtgraben folgten einer kreisrunden Furche (SULCUS PRIMIGENIUS), die der Gründer mit einem ehernen Pflug um das geplante Stadtgebiet zog, wobei er an den Endpunkten der Stadtkoordinaten viermal den Pflug anhob, um die vier Tore der Stadt anzudeuten ("URBES" und "ORBIS" haben ja die selbe Etymologie). Die beiden Achsen teilten die Stadt in vier "Stadtviertel", deshalb sprach man von der "URBS QUADRATA". Für die Römer, die Weltliches und Sakrales nicht so scharf trennten wie wir Menschen von heute, bedeutete die Gründung einer Stadt so etwas wie "Weltschöpfung gegen die Mächte des Chaos", was sich in dem genau festgelegten, abgezirkelten Gründungsmodus ausdrückte. So wäre demnach das Paneuropa-Emblem nichts anderes als ein Symbol für die Aufgabe, aus dem "Staatenchaos" unseres Kontinents eine "höhere europäische Ordnung" zu schaffen. à Maria Schild, Zur Symbolik des Emblems der Pan-Europa-Bewegung, in: Adler, 5/90, 158 ff In der Folge fügte die unter Otto und Karl Habsburg weiter für ein vereinigtes Europa eintretende österreichische Paneuropa-Bewegung den Kranz der zwölf goldenen Sterne ihrem Emblem hinzu oder legte - umgekehrt - ihre goldene Sonne mit dem schmalen roten Kreuz der Europaflagge auf. Dabei wurde das von Coudenhove-Kalergi selbst als Grundfarbe beschriebene helle Blau durch das dunklere Kobaltblau ersetzt. Farbsymbolisch bedeutet dies: aus dem in weiter Ferne scheinenden Friedensziel ist das Nahziel der Schaffung eines europäischen - abendländischen - Bundesstaates geworden.Die Bemühungen des Völkerbundes Das Unvermögen des 1920 bis 1939 bestehenden Völkerbundes, seine friedensstiftende und friedenserhaltende Funktion auch real auszuüben, kam schon in seiner Unfähigkeit zum Ausdruck, ein verbindliches gemeinsames Symbol anzunehmen. Zwar hatte die Internationale Föderation der Völkerbundgesellschaften - als Dachorganisation der Vereine zur Förderung des Völkerbundgedankens - bereits 1920 einen ersten Entwurf vorgelegt. Es war dies - deutlich ein Vorläufer des heutigen UNO-Symbols - eine weiße, ovale Weltkarte auf blauem Grund, umgeben von einer Ellipse aus weißen Sternen in der Zahl der jeweiligen Mitgliedstaaten. Der Entwurf war nicht durchzubringen, weil die nationalstaatlich denkenden Delegierten befürchteten, dass sich der Völkerbund dadurch zu einem "Überstaat" entwickeln könnte. Ein 1929/30 durchgeführter Wettbewerb erbrachte zwar 1640 Einsendungen, doch konnte kein erster Preis vergeben werden. Am ehesten entsprachen noch zwei Darstellungen, von denen die erste durch einen Fünfstern im Kreis, die zweite durch fünf einander berührende goldene Ringe die Solidarität der fünf Kontinente ausdrücken wollten. 1939 wurde bei der New Yorker Weltausstellung der Völkerbundpavillon zwei Jahre lang mit einer weißen Flagge geschmückt, die in einem in ein blaues Fünfeck eingeschriebenen weißen Pentagramm einen blauen Fünfstern zeigte, was als Symbol der fünf Kontinente und der fünf Rassen (sic!) interpretiert wurde. Die Flagge trug die blauen Schriftzüge „LEAGUE OF NATIONS“ oberhalb und „SOCIETE DES NATIONS“ unterhalb des Fünfecks. Eine erste vexillologische Analyse der Friedens-, Völkerbund-, UNO- und Europasymbolik ergibt Folgendes: à Für internationale Organisationen werden die Farben Weiß, Blau und Gold schon seit Anfang des Jahrhunderts als geeignet angesehen. Im Sinne der politischen Ursymbolik entsprechen Symbole dieser Art in hohem Maße der idealistisch/utopischen Hoffnung auf Frieden und universelle Brüderlichkeit. Die 1923 von Graf Coudenhove-Kalergi gegründete und bis heute stark von Aristokraten getragene Paneuropa-Union wählte dagegen ein herrscherlich/christliches Sonnen/Kreuz-Symbol. Sie schließt ja – auf Grund der Herkunft ihrer hauptsächlichen Proponenten ist dies verständlich - an eine übernationale Reichsidee an. Symbolstrategisch war diese Versinnbildlichung und Sinngebung aber offenbar zu elitär, um sich in der überwiegend republikanisch ausgerichteten internationalen Staatengemeinschaft im Sinne ihrer Träger durchzusetzen (Otto Habsburg liebt es, die von ihm mitinitiierte Europaflagge ein "reichisches" Symbol zu nennen). Die
Symbolik der Vereinten Nationen
à
Der lange Weg zur Europaflagge Nach dem Zeiten Weltkrieg hatte Duncan Sandys, der Schwiegersohn Winston Churchills, eine Europaflagge entworfen, die zunächst aus einem roten "E" auf weißem Grund bestand.
Dieser Entwurf wurde im August 1948 bei einer Tagung in Straßburg in ein grünes "E" umgewandelt - die Farbe Grün sollte die Hoffnung auf ein vereintes Europa ausdrücken. Als Flagge wehte dieses Symbol 1949 zum ersten Mal bei einer europäischen Wirtschaftskonferenz in London. Bald fand sich das neue Symbol auf Briefmarken, so auch 1959 in Österreich.
Das grüne "E" auf weißem Grund ("Churchills Unterhosen") setzte sich jedoch nicht durch, da es als reines Buchstabenzeichen zuwenig an emotionaler Bindungskraft auszuüben vermochte. Anfang der fünfziger Jahre diskutierte der Europarat erstmals über die Einführung eines eigenen europäischen Emblems. Das Straßburger Generalsekretariat legte zehn farbige Entwürfe vor, darunter auch das rot-gelbe Sonnenkreuz der Paneuropa-Bewegung. Trotz einer großen Mehrheit für dieses einfache Zeichen scheiterte das Paneuropa-Symbol schließlich am Veto der moslemischen Türkei. Ein Komitee bestehend aus drei Politikern und drei Heraldikern nahm einen weiteren Anlauf mit einem Entwurf, der acht dem Olympia-Symbol nachempfundene silbernen Ringe darstellte. Doch als dieser Entwurf mit einer Kette, mit der Drehscheibe eines Telefons und mit einer Anzahl Nullen verglichen wurde, verfiel er der Vergessenheit. Aufgrund einer Vorlage von Carl Weidl Raymon, eines nach Japan ausgewanderten Deutschen, versuchte man es in der Folge mit einem goldenen Stern auf blauem Grund. Dieses Zeichen wurde aber wegen seiner Ähnlichkeit mit der Flagge des damaligen Staates Belgisch-Kongo (oben links) verworfen. Diese Flagge zeigte von 1877 bis zur Unabhängigkeit der Republik Congo im Jahre 1960 einen goldenen Stern im Zentrum eines dunkelblauen Tuches. Texas führt heute noch den weißen Stern („Lone Star“) in jener Flagge, die die unabhängige Republik Texas 1836 –1848 verwendete (oben rechts). Auch die Republik Italien zeigt seit dem Jahr 1948 einen weißen Fünfstern im Wappen: In Abwandlung des oben genannten Entwurfes schlug Paul M. G. Lévi, zu dieser Zeit Pressechef des Europarats, fünfzehn goldene Sterne auf blauem Grund vor, die die Zahl der damaligen Mitglieder repräsentieren sollten. Da damit aber auch dem Saarland Eigenstaatlichkeit zugesprochen worden wäre, protestierten die Vertreter Deutschlands gegen diese Regelung. Nach längeren Verhandlungen billigte das Ministerkomitee am 8.12.1955 die Zahl von zwölf Sternen. In der amtlichen Erläuterung hiezu heißt es:
Generalsekretär
Léon Marchal hatte die Zwölfzahl als Symbol der
Vollkommenheit
mit Hilfe des Bildes von den "zwölf Tierkreiszeichen" und den "zwölf Monaten des Jahres" geschickt durchgebracht.
Erst beim Verlassen des Saales bemerkte er zu seinem Pressechef, dass die Europafahne wie durch Zufall den in der Apokalypse genannten
Sternenkranz trage. Die biblische Stelle lautet wie folgt: Die obige Darstellung gilt einerseits als Beweis dafür, dass der Beschlussfassung keinerlei religiöses Motiv zugrunde lag. Andererseits gibt aber es dazu auch eine gegenteilige Meinung, die von konservativen Katholiken gerne zitiert wird. Nach dieser Version sei Paul Lévi unter dem Eindruck eines im Krieg abgelegten Gelübdes vom jüdischen zum katholischen Glauben übergetreten und habe mit anderen frommen Katholiken bewusst darauf hingewirkt, dass das Diadem mit den zwölf Sternen in die Europaflagge aufgenommen werde, um dadurch Europa unter den Schutz der Gottesmutter zu stellen. Dafür spräche auch die Annahme des Symbols am 8. Dezember (Festtag der Unbefleckten Empfängnis Marias). à Michael Tischer: http://www.kbwn.de/html/europa.html Dieser
Version ist entgegenzuhalten, dass es keinerlei theologische Klarheit darüber
gibt, ob die sternenbekränzte Frau der Apokalypse tatsächlich als Symbol für
die Jungfrau Maria zu verstehen ist, ob sie die Kirche symbolisiert oder ob ihr
wütendes Ringen mit dem Drachen eine ganz andere Bedeutung hat.
Die
symbolpublizistischen Aspekte des Europa-Emblems
BLAU
als Symbol für Himmel und Meer weist auf eine beinahe ins
Unendliche
reichende Sehnsucht hin - realistisch betrachtet
werden
auch noch manche Jahre bis zu einer vollen Verwirklichung
des
europäischen Einigungsgedankens vergehen. Insofern steht die
Friedensfarbe
Blau für eine "längerfristige" Hoffnung als die
Frühlingsfarbe
Grün. Das helle Kobaltblau, das für die Europaflagge gewählt wurde,
unterscheidet
sich vom helleren UNO-Blau durch eine zurückhaltende
Kultiviertheit,
die dem europäischen Geist als einem ursprünglich
eher
idealistischen als wirtschaftlichen Konzept gut entspricht. Als
eine Frau von großer Schönheit wird Europa in der
griechisch-minoischen
Sage beschrieben. Sie war die Tochter des
phönizischen
Königs Agenor, in die sich Zeus verliebte, als er
sie
mit ihren Gefährtinnen am Meer spielen sah. In Gestalt eines
zahmen
weißen Stiers näherte er sich dem Mädchen und entführte es
über
das Meer nach Kreta, wo Europa dem Göttervater drei Söhne
gebar,
bevor sie den kretischen König Asterios heiratete.
Die
vielfache symbolische Bedeutung der Zahl ZWÖLF braucht nicht
näher
umschrieben zu werden. Es sei jedoch angemerkt, dass die
Zwölfzahl
der Apostel auch als Symbol für eine Gruppengröße
angesehen
werden kann, in welcher direkte zwischenmenschliche
Kommunikation
noch gut möglich ist. Insofern ist die auf zwölf
beschränkte
Zahl der Sterne eine Mahnung, auch bei Ausweitung der
Gemeinschaft
den verständnisvollen Dialog und den demokratischen
Interessenausgleich
nicht zu vernachlässigen. Die
Farbe Gold drückt in ihrem Wesen den Souveränitäts- und
Herrschaftsgedanken
aus. Dass die Sterne (als archetypische
Brüderlichkeitssymbole
– Vielzahl!) und nicht die Sonne (das von Coudenhove-Kalergi bevorzugte imperiale
Herrschaftszeichen) gewählt wurden, ist bei einem Zusammenschluss rechtsstaatlicher Demokratien positiv zu werten.
Dass die Sterne golden und nicht silbern sind, ergibt sich aus der gewollten –
oder auch unterbewussten – Abgrenzung gegenüber den Vereinigten Staaten von
Amerika: erstens umfasst Europa immer noch mehrere Monarchien (elitäres vs.
egalitäres Element!), zweitens symbolisiert Gold eher noch als Silber Werte wie
Tradition, Kunst und Kultur, und drittens passt das edle Chromgelb farblich
besser zum vornehmen Kobaltblau als das nüchterne Weiß. Das Symbol des aufrecht stehenden fünfzackigen Sterns weist auf das Ursymbol des Pentagramms
als eines traditionellen Glücksbringers hin. Nähere Details hiezu finden sich
in Publikationen über den Zusammenhang der Symbole der USA mit der Freimaurersymbolik.
Die
offizielle Form der Europaflagge
Die
offizielle Beschreibung der Europaflagge lautet wie
folgt:
à
Graphik-Handbuch der EU: Die
Verwendung einer einzigen Flagge durch die europäische Gemeinschaft wurde schon
1979 in einer Initiative des Europäischen Parlaments gefordert. In einer im
April 1983 angenommenen Resolution schlug das Parlament vor, die vom Europarat
1955 geschaffene Fahne für die Europäische Gemeinschaft zu übernehmen. Der
Europäische Rat unterstrich im Juni 1984 anlässlich seiner Versammlung in
Fontainebleau die Notwendigkeit, die Identität und das Image Europas bei den
europäischen Bürgerinnen und Bürgern und in der ganzen Welt zu fördern. In
der Folge nahm der Europäische Rat auf seiner Versammlung in Mailand im Juni
1985 den Vorschlag des Adonnino-Ausschusses über die Annahme einer Flagge durch
die Gemeinschaft an. Nachdem der Europarat signalisiert hatte, mit der
Verwendung der europäischen Farben seitens der Gemeinschaft einverstanden zu
sein, führten die Gemeinschafts-Institutionen diese am
http://europa.eu.int/abc/symbols/emblem/index_de.htm
Seit
dem 12. Juni 1994, dem Tag des EU-Referendums in Österreich,
weht die Europaflagge vom ringseitigen Nordturm des Wiener Rathauses. Mittlerweile wird das neue Flaggenpaar - die Bundesdienstflagge
nach dem Wappengesetz 1984 und die Europaflagge – auch auf wichtigen Amtsgebäuden
gehisst.
Es
wäre sehr zu wünschen, wenn die Europaflagge nur in dem
offiziellen
Format 1:1,5 verwendet würde. Die Österreicher sollten als Europäer lernen,
ihren unstillbaren Drang nach kurzen Masten und überlangen Flaggen abzulegen
und sich (auch bei ihrer Nationalflagge) dem international gebräuchlichen Format
2:3 anzugleichen. Flaggen in längerer Proportion entfalten sich schlecht und
verhaspeln sich leicht zwischen Leine und Mast. Die Europaflagge wird zum Beschauer hin gesehen links gehisst, die
Nationalflagge rechts, am „vornehmeren“ Platz – als Zeichen dafür, dass im staatsrechtlichen Kontinuum „Staatenbund – Bundesstaat“ Europa (noch) zum ersteren Pol tendiert, wenngleich es bereits ein
Völkerrechtskonstrukt sui generis ist und wohl auch bleiben wird.
Eine
angeblich von Kommissionspräsident Romano Prodi ausgehende Initiative, einen
vielfärbigen Strichcode an die Stelle der zwölf Sterne zu setzen, ist als
p.r.-Gag des holländischen Stararchitekten Rem
Koolhaas
Obwohl
der Europaflagge anfangs keine besondere publizistische
Aufmerksamkeit
zuteil wurde, setzte sie sich dennoch nach und
nach
durch. Dazu trugen u.a. die Bemühungen vieler europäischer Gemeinden und Städte
bei, Partnerschaften mit gleichgesinnten Schwestergemeinden in anderen Staaten
einzugehen. In der Folge
half
das blau-goldene Emblem mit, Europawahlen, Referenden und
9. Mai - der Europatag der Union Am 9. Mai 1950 wird in Paris die internationale Presse für 18,00 Uhr in den Uhrensaal des französischen Außenministeriums am Quai d'Orsay zusammengerufen, um eine "Erklärung von höchster Bedeutung" entgegenzunehmen. Schon die ersten Zeilen dieser Erklärung, die vom französischen Außenminister Robert Schuman verlesen und erläutert wird und aus der Feder seines Mitarbeiters Jean Monnet stammt, lassen einen ehrgeizigen Plan erkennen: "Der Weltfriede kann nur durch schöpferische, den drohenden Gefahren angemessene Anstrengungen gesichert werden"... "Wenn Frankreich, Deutschland und weitere Beitrittsländer ihre wirtschaftliche Grundproduktion zusammenlegen und eine Hohe Behörde einsetzen, wird dieser Plan die ersten konkreten Grundlagen für eine europäische Föderation schaffen, die zur Erhaltung des Friedens notwendig ist". Diese Erklärung Robert Schumans gilt als die „Gründungsidee“ Europas. Zur Erinnerung an dieses Ereignis wurde der 9. Mai zum Europatag bestimmt.
Die Europahymne Geschichte der Europahymne Im Jahre 1972 wurde das Vorspiel zur "Ode an die Freude"
aus der IX. Symphonie Ludwig van Beethovens vom Ministerkomitee des Europarats zur Europahymne bestimmt. Beethoven hatte seine "Neunte" mit dem Text Friedrich Schillers in den
Jahren 1822-1824 in Wien geschrieben. Das 1785 entstandene Gedicht entsprang Schillers idealistischer Vorstellung von Menschen, die zu Brüdern werden - eine Vision, die auch Beethoven teilte. Herbert von Karajan
wurde damit beauftragt, drei Instrumentalfassungen - für Solopiano, Blas- und Symphonieorchester - zu arrangieren. In der universalen Sprache der Musik soll die Hymne Ausdruck der idealistischen
Werte Freiheit, Frieden und Solidarität sein, für die Europa steht. 1985 wurde das Musikstück von den Staats- und Regierungschefs der Union als offizielle Hymne der EU angenommen. Sie soll die
Nationalhymnen der Mitgliedstaaten nicht ersetzen, sondern die Werte, die die Völker Europas teilen versinnbildlichen und seine Einheit in der Vielfalt ausdrücken. Im Text für einen Vertrag
über eine Verfassung Europas (2004) wurde die Europahymne wie erwähnt als eines der fünf Symbole der Europäischen Union bezeichnet (vg. Anfang dieses Artikels). Zur offiziellen Beschreibung der Europahymne siehe: http://europa.eu.int/abc/symbols/anthem/index_de.htm
a)
Das Motto „in Vielfalt vereint“ muss angesprochen werden b)
Die europäischen Grund- und Freiheitsrechte sind zu erwähnen c)
Die Farben Europas/die Flagge muss ebenfalls enthalten sein d) Das Lied muss „inspirierenden“, „aufmunternden“ Charakter haben Hier der deutsche Text:
Man
beachte in diesem Vorschlag die Verwendung der Devise "In Vielfalt geeint", die Bezugnahme auf die politischen Grundprinzipien Friede, Freiheit und Solidarität sowie die Aufnahme der
Flaggensymbolik in den Text. In
jüngster Zeit bemüht sich die Wiener Pianistin Susanne Rittenauer in besonderer Weise um die Popularisierung der gesungenen Europahymne. Die Künstlerin arbeitet an der Errichtung eines Beethovenzentrums mit Dokumentation der
Europahymne. Es soll an dieser Stelle auch darauf hingewiesen werden, dass sich nicht nur Dr. Peter Roland unermüdlich für den
lateinischen Text der Europahymne einsetzt, sondern dass auch andere Bemühungen stattfanden, der EU-Hymne zu einem Text zu verhelfen. So hat der Vizepräsident des Europäischen Parlaments, Dr. Ingo
Friedrich (CSU), Ende 2004 einen Wettbewerb ins Leben gerufen, dessen Ergebnis auf folgender Website eingesehen werden kann: http://www.ingo-friedrich.de/index.php?menu=pm&ID=272
Für den Europäischen Kartellverband hat das
Mitglied der K.Ö.H.V. Pannonia im ÖCV,
Weiters hat der damalige Vorort im ÖCV, die Innsbrucker Verbindung K.a.V. Rheno-Danubia, 1999/2000 dem "Gaudeamus" folgende
siebente Strophe hinzugefügt:
Am 28. Mai 2008 wurde die Europahymne zum ersten Mal mit slowakischem Text gesungen. Auf Initiative der Wiener Pianistin Susanne Rittenauer brachte sie die junge Sängerin Lisa-Maria Jank bei einer Veranstaltung des Slowakischen Kulturinstituts (Leitung Mag. Teodora Chmelová) zum Vortrag.
Die
Devise „In Vielfalt geeint“ drückt einen wichtigen Baustein im Gedankengebäude
Europas aus, nämlich den Willen, die nationale Eigenständigkeit bei
gleichzeitig intensivem Zusammenwirken auf der Gemeinschaftsebene aufrecht zu
erhalten. Sie räumt den nach Einheit strebenden Staaten Europas dabei mehr
individuellen Spielraum ein, als das Motto der USA,
„e pluribus unum“, den amerikanischen Bundesstaaten
zugesteht. Bei der Analyse der Übersetzung der Devise in die einzelnen Sprachen
fallen geringfügige Bedeutungsunterschiede auf, die es nicht gäbe, hätte man
- wie die USA - eine lateinische Form gewählt. Aber da hätten wohl die
Griechen wieder protestiert, die Latein ja für den Dialekt einer ungehobelten
Besatzungsmacht halten. Dennoch ist es positiv zu werten, dass man sich überhaupt
auf eine gemeinsame europäische Devise einigen konnte. Nach Peter Kox war ein Hauptmotiv für die Einführung einer einheitlichen europäischen Währung die Absicht Frankreichs, die Dominanz der starken D-Mark nach der deutschen Wiedervereinigung 1989/90 zu relativieren: Interessen und nicht (mehr) Visionen bestimmten Stillstand oder Fortgang der europäischen Einigung (a.a.O. 112) .Auf die Bezeichnung der europäischen Währung mit „Euro“ (neugriechisch: „Evro“) einigten sich die Staats- und Regierungschefs beim Europäischen Rat von Madrid 1995. Während die Euro-Münzen auf einer Seite einheitlich-europäisch und auf der anderen national gestaltet sein sollten, sollten die Banknoten ein gesamteuropäisches Design haben, dem die Abfolge der europäischen Kunst- und Architekturstile zu Grunde liegen sollte. Aus einem zwischen 12. Februar und 13. September 1996 diesbezüglich ausgeschriebenen Gestaltungswettbewerb ging der Banknoten-Designer der Österreichischen Nationalbank, Robert Kalina (geb.1955), unter 44 Entwürfen als Sieger hervor. Er hatte bereits die Schillingnoten seit 1982 entworfen. Seine Lösung hielt sich genau an die Vorgaben der Ausschreibung und war vor allem deshalb erfolgreich, weil seine Fenster, Portale und Brücken so weit abstrahiert waren, dass sie keinen realen Vorbildern glichen, womit nationale Eifersüchteleien vermieden werden konnten. Während die Fenster Offenheit und Kooperation symbolisieren, stehen die Brücken für Kommunikation und das Streben nach neuen Zielen. Wir erinnern uns: „Brücken in die Zukunft“ war ja auch das Motto für die nicht durchgeführte Weltausstellung 1995 in Wien und Budapest. So hat das oft strapazierte traditionelle Bild von der „Brückenfunktion“ Österreichs letztlich eine graphische Realisierung auf europäischer Ebene erfahren, die täglich durch Hunderte Millionen Hände geht.
Die Ausschreibung zur Gestaltung der Euro-Münzen gewann der Informatiker und Designer der Königlich Belgischen Münze, Luc Luycx (geb. 1958).
Das Euro-Symbol selbst besteht aus dem griechischen Buchstaben Epsilon (Griechenland als Wiege der europäischen Zivilisation, E für „Europa“), das von zwei Parallelen als dem Symbol für Stabilität durchkreuzt wird. Nach Peter Kox soll der Urentwurf aus 1974 auf den in Luxemburg wirkenden deutschen Graphiker Arthur Eisenmenger zurückgehen (a.a.O. 115).
à
In
HTML wird das Euro-Symbol € wie folgt geschrieben: &euro
Zusammenfassung
Während
Peter Kox in seinem erwähnten, 2002 erschienenen Artikel beklagt, dass Europa ein Symbol
dekretiert bekam „geschich Vergleiche hiezu auch
die sehr interessanten Ausführungen von Reinhard Urbach über den Mythos Europa in
der Wiener Zeitung vom 12.1.2007 Wichtige Links
Text für einen "Vertrag über eine Verfassung für
Europa" (2004): http://eur-lex.europa.eu/JOHtml.do?uri=OJ:C:2004:310:SOM:DE:HTML http://european-convention.eu.int/docs/Treaty/cv00850.de03.pdf
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