Das Denkmal für die Opfer des Faschismus
Nach dem Entwurf von Leopold Grausam wurde auf dem Morzinplatz 1985 ein Denkmal
für die Opfer des Faschismus errichtet: ein die Faust ballender, vorwärtsschreitender
Mann in Bronze erhebt sich zwischen einfachen Steinquadern - Sinnbild der Überwindung
der dunkelsten Jahre in der Geschichte unserer Republik.
Die Inschrift "Niemals vergessen" wird von einem gelben Judenstern und
dem roten Dreieck der "politischen" KZ-Häftlinge flankiert.
Nemetschke/Kugler bezeichnen das letztere fälschlich als den "rosa Winkel
der Homosexuellen" - wieder ein Beispiel für die Schwierigkeiten, die
sogar Fachleute mit den Symbolen unserer Zeitgeschichte haben.
=> Nina Nemetschke/Georg Kugler, Lexikon der Wiener Kunst und Kultur, Wien
1990, 327
An dem schon 1951 aufgestellten linken Steinblock liest man:
"Hier stand das Haus der Gestapo. Es war für die Bekenner Österreichs die
Hölle.
Es war für viele von ihnen der Vorhof des Todes. Es ist in Trümmer
gesunken wie das tausendjährige Reich. Österreich aber ist wieder auferstanden
und mit ihm unsere Toten. Die unsterblichen Opfer."
(vgl. auch: Gedenkstätte Salztorgasse )
Die rund 6000 von den Nazis zwischen 1938 und 1945 allein in Wien hingerichteten
Männer und Frauen wurden meist bei Nacht und Nebel an jener Stelle des
Zentralfriedhofs verscharrt, an der sich heute die Gedenkstätte "L"
(Gruppe 40) östlich der Gedächtniskirche mit einem Ehrenhain für 40
Widerstandskämpfer befindet. Den Opfern für ein freies Österreich 1938-1945
ist auch ein Denkmal von Fritz Krämer/Wilhelm Schütte gewidmet, das sich
zwischen Kirche und Gedenkstätte "L" befindet.
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