Die Gedenkstätte für die Opfer des österreichischen Freiheitskampfes 1938-1945

Auf dem Wiener Morzinplatz, zu Füßen der ältesten Kirche Wiens, der Ruprechtskirche, stand von der Zeit der Wiener Weltausstellung 1873 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges das Hotel Metropol, ein vierstöckiges, gutbürgerliches Hotel mit gepolsterten Türen, die jede Störung von den Gästen fernhielten. In der Zeit der deutschen Besetzung diente dieses Gebäude als Leitstelle der "Gestapo", der gefürchteten "Geheimen Staatspolizei" des NS-Regimes. Oft in Hut und Ledermantel gekleidet, verhafteten ihre Beamten Tausende Österreicher, von denen viele in den Konzentrationslagern umkamen, in welche sie vom Morzinplatz aus "weitergeleitet" wurden. Die meisten der von der Gestapo Verhafteten gelangten nicht durch das breite Portal, sondern durch einen Hintereingang in der Salztorgasse direkt in den Keller des Hotels, der als Gefängnis und Folterkammer diente. 

Das Hotel Metropol wurde 1945 durch Fliegerbomben zerstört. An seiner Stelle steht heute der Leopold-Figl-Hof. Hoch oben an seiner Stirnseite gewahrt man ein Steinrelief, das Galgen und Fallbeil zwischen den Bildern gemarterter und verfolgter Menschen zeigt. An der Rückseite des Bauwerks, in der Salztorgasse, befindet sich eine Gedenkstätte für jene österreichischen Patrioten, die im Widerstand umkamen. Vom Eingangstor in den Gedenkraum führen die Spuren von Männern, Frauen und Kindern - nackte Fußspuren, die nur hineinführen, aber nicht mehr herausführen. Die Inschrift "Niemals vergessen" an der Stirnwand der Weihestätte wurde bei ihrer Eröffnung durch Nationalratspräsident Dr. Alfred Maleta mit den Worten interpretiert, dass darunter nicht eine "Buchhaltung der Vergangenheit" zu verstehen sei, sondern damit die Erinnerung wachgehalten werden solle, dass Tugenden wie Mut, Opferbereitschaft und Idealismus für einen Staat notwendig seien. Eine in diesem Raum gezeigte Liste enthält 156 Namen von Personen, die mit dem ersten Österreicher-Transport am 1. April 1938 in das Konzentrationslager Dachau verschleppt wurden (der sogenannte "Prominententransport"). 

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